Einführung des sozialen Punktesystems in Deutschland

„In den 2030er Jahren beginnt in Deutschland ein digitales, partizipativ ausverhandeltes Punktesystem, Anreize zur Verhaltensänderung zu setzen.“ heißt es in der Studie „Zukunft von Wertvorstellungen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (S. 122). Weiter wird ausgeführt:

„Für bestimmte Verhaltensweisen können im Punktesystem, das vom Staat betrieben wird, Punkte gesammelt werden […] Neben der sozialen Anerkennung ergeben sich durch das Punktesammeln auch Vorteile im Alltag (z. B. verkürzte Wartezeiten für bestimmte Studiengänge). Somit können Staat und politische Institutionen bestimmte Ziele über Anreize zur Verhaltensänderung verwirklichen […] und auch zukünftiges Verhalten genauer prognostizieren.“ (S. 123)

Natürlich arbeiten systemtreue Journalisten im Jahr 2030 weitestgehend für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und sind von der Teilnahme am Punktesystem befreit (S.130):

„Damit Medienakteure nicht dem Punktesystem unterliegen, nehmen sie eine weitgehend öffentlich rechtliche Rolle ein. Für sie gilt die ausschließliche Anforderung, freien und ausgewogenen Journalismus zu betreiben – ihre inhaltliche Arbeit wird nicht beeinflusst.“

Gleichzeitig wurde regierungskritische Meinungsäußerung im Internet weitestgehend unterbunden (S.130):

„Im Bereich der Internetkommunikation hat die Implementierung des Punktesystems dazu geführt, dass Hasskommentare und Äußerungen mit möglicher strafrechtlicher Relevanz signifikant abgenommen haben.“

Opposition gilt im Jahr 2030 allenfalls noch als Witznummer, so die Studie des Bundesministeriums:

„Einzig die Minderheit der „Systemverweigerinnen“ und „Systemverweigerer“ definiert sich über die Ablehnung des Punktesystems, folgt abweichenden Wertesets und sucht außerhalb dessen gegenseitige Bestätigung (beispielsweise durch das absichtliche Sammeln negativer Punkte)“ (S. 130)

Quelle:

https://www.vorausschau.de/SharedDocs/Downloads/vorausschau/de/BMBF_Foresight_Wertestudie_Langfassung.html

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