Die drei Wege

Wir können in dieser Welt niemals vollständig glücklich werden. Immer bleibt eine Restsehnsucht zurück und was wir erreicht haben, wird uns schal. Und selbst die glücklichsten Momente sind vergänglich: Man ist am Strand mit der Familie, das Meer ist blau und die Sonne lacht und dennoch können wir nur kurze Zeit in diesem Augenblick verweilen.

Hierauf gibt es drei mögliche Antworten:

Der Weg des Narren: Er sucht die Schuld für dieses Unerfülltsein in der Außenwelt: „Hätte ich nur eine bessere Frau und könnte ich mir nur einen schöneren Urlaub leisten, wäre ich glücklich.“ Und so hastet der Narr von einer Scheidung zur nächsten und von einem Vergnügen zum Anderen, ohne je das Glück zu erfahren.

Der Weg des Philosophen: Auch er hat als junger Mensch nach dem Schatz am Ende des Regenbogens gesucht, aber dann für sich entschieden, vom Leben nicht viel zu erwarten. Er bezeichnet sich selbst als desillusioniert. Er hat die große Sehnsucht, die in seinem Herzen brennt, in den hintersten Winkel seiner Seele verbannt und nur manchmal, bei einer Flasche Wein, kommt sie als Melancholie wieder zum Vorschein.

Der Weg des Christen: „Wesen wurden nicht mit Bedürfnissen geschaffen, für die es keine Befriedigung gibt. Für den Hunger gibt es Nahrung, für das Entchen, das Schwimmen lernen möchte, gibt es Wasser. Auf die große, unerfüllte Sehnsucht des Menschen aber, die sich nicht in dieser Welt erfüllen lässt, gibt es die Antwort, dass wir nicht für diese Welt geschaffen sind.“ Wir können unsere wahre Heimat, den Ort der Erfüllung unserer Sehnsucht, zwar manchmal schon erahnen, wir müssen uns jedoch jeden Tag aufs Neue auf den Weg dorthin begeben. Dabei ist unsere wahre Heimat schon mitten unter uns. Ein Mysterium.

„Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußeren Zeichen; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier!, oder: Da! Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ Lukas 17:20-21

Ganz frei nach C. S. Lewis, Mere Christianity

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