Da die These auftauchte, der Buddhismus wäre nicht atheistisch

Der Buddhismus ist selbstverständlich atheistisch. Zwar erkennen Buddhisten die Existenz der (zumeist hinduistischen) Götter an, glauben aber nicht, dass Gott sie erlösen wird, sondern hoffen, dass sie durch eigenes Handeln (Einsicht, Meditation und Ethik), selbst einen Erlösungszustand erringen können (Nirwana). Dieser „Selbsterlösungsprozess“ ist überdies etwas, dass sich über mehre tausend Wiedergeburten hinziehen kann.

Hingegen glauben Christen nicht nur an die Erlösung durch den dreieinigen Gott. Sie glauben überdies, dass Jesus Christus zur Vergebung ihrer Sünden am Kreuz gestorben ist. Insofern erübrigt sich für Christen auch der Reinkarnations-Gedanke. Ein Christ muss kein „schlechtes Karma“ in immer neuen Wiedergeburten abarbeiten. Er ist bereits durch Christus erlöst, muss dieses Erlösungsangebot allerdings annehmen und sein irdisches Leben entsprechend auf Gott ausrichten.

Hier unterscheiden sich nun die Konfessionen. Während bei Lutheranern allgemein der Grundsatz gilt, der Glaube allein mache selig, gehen Katholiken davon aus, dass Gott von ihnen eine gewisse, über den Glauben hinausgehende Mitarbeit im eigenen Erlösungsplan erwartet.

Wie diese Mitarbeit aussieht, beschrieb der Heilige Joseph Maria Escriva mit einem Bild: Kräftige, muskelbepackte Fischer ziehen ein Netz an Land. Ein kleiner Bub, der kaum laufen kann, „hilft“ mit. Diese Hilfe des Jungen ist Sinnbild für die menschliche Mitwirkung am göttlichen Erlösungswerk. Mit buddhistischer „Selbsterlösung“ hat dies nichts zu tun, sondern vor allem etwas mit Demut.

Bild: Peder Severin Kroyer

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert