Die konsummarxistische Linke heute ist u. a. ein Kind des Poststrukturalismus und des Dekonstruktivismus. Sie begreift Sprache als Konvention, als ein Konvolut beliebiger Zeichen, als grammatikalisches Muster, das es zu manipulieren und für die eigenen ideologisch-politischen Ziele zu nutzen gilt und übersieht dabei in ihrem mit Verbissenheit geführten politischen Kampf die der deutschen Sprache innewohnende Magie, sprich die der Sprache inhärente und dennoch nie vollständig erfassbare transzendentale Wirklichkeit.
Das Verhältnis des nach Erkenntnis strebenden Menschen zur deutschen Sprache ist jedoch ein anderes. Nicht umsonst sind die ältesten, überlieferten germanischen Texte Zaubersprüche. Sprache ist Magie und Worte sind für den nach Erkenntnis strebenden Menschen mehr als eine Ansammlung beliebiger Zeichen, die durch beliebige andere Zeichen ersetzt werden können, wenn das den politischen Zielen dient. Worten wohnt ein Zauber inne, den es erst in seiner ganzen (poetischen und transzendentalen) Tiefe zu erfassen gilt.
Jung sprach davon, dass wir den uns innewohnenden δαίμων (Daimon) in die Außenwelt spiegeln. Im Fall der politischen Linken ist das die Vorstellung, Sprache wäre nicht mehr als ein „Werkzeug“, das den ideologischen Zielen zu dienen habe.
Im Sinne des jungschen δαίμων wird diese aus der politischen Verbissenheit geborene Vorstellung durch Linke nun unreflektiert in die Außenwelt übertragen und somit unterstellt, Menschen rechts des politischen Mainstreams nutzten Sprache ebenfalls als „ideologisches Framing“ und nicht im Sinne eines tieferen Eindringens in die Wahrheit. Dabei ist es jedoch genau andersherum.
Ich befinde mich nur auf dem Weg der Erkenntnis des Rechten, des Richtigen und des Wahren. Wie die Wirklichkeit wirklich aussehen wird, werde ich möglicherweise in diesem Leben noch gar nicht erfassen. Vor allem aber ist die Politik für mich, trotz aller Freude daran, nicht mehr als ein mit Leidenschaft betriebenes Spiel, das ich jedoch jederzeit wieder lassen kann.
Raspail brachte diese Haltung auf den Punkt:
„Die ihre Tradition wirklich lieben, nehmen sie nicht allzu ernst. Sie reißen Witze, während sie ins offene Feuer marschieren, weil sie wissen, daß sie für etwas kaum Greifbares sterben werden, etwas, das ihren Phantastereien entsprungen ist, das halb Spaß, halb Humbug ist. Die wahre Rechte ist niemals verbissen. Darum wird sie von der Linken so gehaßt, wie der Henker einen Verurteilten haßt, der auf dem Weg zum Galgen lacht. Die Linke ist ein düsterer Brand der verzehrt und zerstört. Die Rechte ist eine fröhlich tanzende Flamme, ein flackerndes Irrlicht in einem dunklen, ausgebrannten Wald.“
Jean Raspail: Das Heerlager der Heiligen