Das Märchen von der sexuellen Befreiung

Mächtige Organisationen wie die WHO oder der öffentlich-rechtliche Rundfunk erzählen uns gerne das Märchen von der sexuellen Befreiung. Was ist dran?

Die westliche Gesellschaft gilt als sexuell sehr freizügig. Homosexualität, Pornographie, freizügige Kleidung und Werbung, die gezielt mit sexuellen Anreizen spielt, unterstützen diesen Eindruck. Darüber hinaus gilt die traditionelle Ehe und Familie als überwunden. So entsteht gerade bei Neuankömmlingen z. B. aus dem muslimischen Kulturkreis der Eindruck, dass sexuelle Handlungen überall und jederzeit außerhalb jeglicher sozialer Regulierung möglich sind.

Dies wird unterstützt durch das massenmediale Zuschaustellen von z. B. Transvestiten bei der halbstaatlichen Medienanstalt Funk:

https://www.funk.net/

Dies ist ein Angebot der Sender ARD und ZDF. Hier wird große sexuelle Freizügigkeit und Freiheitlichkeit demonstriert, also jedem Vorübergehenden aufs Brot geschmiert, dass Transsexualität, Masturbieren, Sex unter Minderjährigen, Geschlechtsumwandlungen, Abtreibungen und Homosexualität etwas ganz Normales sind. Diese offensiv-aggressive sexuelle Freizügigkeit geht jedoch, und hier sollten wir aufhorchen, einher mit einer für einen „westlichen Rechtsstaat“ erstaunlichen Brutalität gegenüber jenen, die sich weigern, diese Propagierung sexueller Freizügigkeit zu finanzieren.

So saß Georg Thiel wegen weniger als 500 Euro nicht gezahlter Rundfunkbeiträge für sechs Monate im Gefängnis. Alle Interventionen halfen nicht. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ging gnadenlos gegen Thiel vor und scheute weder Kosten noch Seilschaften, um Thiel die vollen sechs Monate auch wirklich hinter Gittern zu behalten.[1]

Dies überrascht, wenn man dem Ideal Glauben schenkt, der sexuell befreite Mensch wäre charakterlich gutmütig , friedfertig, würde sich vegan ernähren und könne keiner Fliege etwas zuleide tun.

Dieses Bild von der sexuell befreiten westlichen Welt scheint, das zumindest dürfen wir schon einmal sagen, nicht ganz zu stimmen.  Steigen wir etwas tiefer in die Materie ein.

Anthropologisch betrachtet ist der Mensch ein Kulturwesen. Seine Triebe sind zu unspezifisch um alleine sein Verhalten zu regulieren.  Ein reiner Naturmensch, wie ihn sich Rousseau erträumte, wäre nicht lebensfähig, da ein nackter Mensch, ohne Kleidung, ohne Werkzeuge, ohne kulturell angeeignetes Wissen in der Natur nicht überlebensfähig wäre.[2] Weder reichen seine Zähne und Fingernägel aus, um sich wie ein Leopard sein Fleisch zu erjagen, noch sein Verdauungsapparat und seine Kauwerkzeuge um sich wie ein Schaf direkt von unkultivierter pflanzlicher Nahrung zu ernähren. Ja selbst seine Körperbehaarung ist nicht hinreichend, um ihn vor Witterung und Kälte zu schützen.

Erst im Zusammenhang mit der Kultur, in der er steht, wird der Mensch überlebensfähig, so dass es ihm gelingt, mittels Werkzeugen wie Pfeil und Bogen zu jagen, pflanzliche Nahrung zu kultivieren und überhaupt über das Wissen und Können verfügt, dass er überlebensfähig wird..

Anders beim Tier. Dies kann sich voll und ganz auf seine Treibe und auf seine körperliche Ausstattung verlassen. Sieht ein Wolfsrudel ein Reh flüchten. So rennt es hinterher, zingelt es ein und reißt das Reh. Dieses Verhalten ist im Wesentlichen triebgesteuert. Der Wolf muss dieses Verhaltensmuster nicht erlenen. Er spult bei der Jagd ein Programm ab, ohne darüber zu reflektieren, denn dieses Verhalten ist ihm angeboren.

Nicht anders verhält es sich mit der Sexualität. Die sexuellen Handlungen der Tiere sind weitestgehend triebgesteuert und müssen nicht erlernt werden. Tiere machen automatisch das, was sie tun müssen, um einen Partner zu finden und sich fortzupflanzen. Diese Triebsteuerung ist für den Menschen nicht gegeben. Für den Menschen ist auch die Sexualität etwas, für das er auf der Treibebene nicht hinreichend ausgestattet ist. Eine rein triebgesteuerte Partnersuche wäre in der hochkomplexen westlichen Gesellschaft ein hoffnungsloses Unterfangen. Dem Menschen wird durch die Kultur in der er lebt vermittelt, wie er einen Partner findet und eine Familie gründet. Geschieht dies nicht, bricht in der entsprechenden Kultur die Geburtenrate ein. Denn ohne die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ist das Gründen einer Familie nur noch wenigen möglich.

Zwar gibt es Reste eines angeborenen Balzverhaltens, gibt es Ansätze archaischen Imponiergehabes. Hinreichend, um das menschliche Sexualverhalten zu steuern, sind diese angeboren Triebe jedoch nicht. Wenn er nicht kulturell geformt wird, ist der menschliche Sexualtrieb in vieler Hinsicht relativ unbestimmt und kann, wenn es die äußeren Umstände zulassen, in extremer Weise seinen Ausdruck finden.

Als Beispiel dafür, was echte „sexuelle Befreiung“ bedeutet, hier ein Beispiel aus dem Dreißigjährigen Krieg, als nach jahrzehntelanger Enthemmung, die unspezifische, in dem Fall männliche „befreite“ Sexualität ihren Ausdruck fand:

„Vergewaltigungen und Verschleppungen junger Frauen und Mädchen gehörten für viele Soldaten zum alltäglichen Beutemachen. Entführungen, um Lösegeld zu erpressen, und Folterungen, damit die Bauern die Verstecke von Lebensmittelvorräten und anderem Wertvollen verrieten, waren an der Tagesordnung. Die wohl berüchtigtste Martermethode war das gewaltsame Eintrichtern von Wasser oder Jauche, der sogenannte Schwedentrunk.“[3]

Das heißt, anders als uns das die sexuelle Revolution der 68‘ Generation glauben machen möchte, ist der sexuell  von allen kulturellen Einschränkungen befreite Mensch nicht gut und liebevoll, sondern er wird sehr schnell zur Bestie.

Hieraus ergibt sich das Offensichtliche, dass nämlich die sexuelle Revolution überhaupt gar keine sexuelle Befreiung war, sondern dass die in den 1960ern bestehende kulturelle Regulierung der Sexualität, Schritt für Schritt durch eine andere Regulierung ersetzt wurde.

Die neue politische Korrektheit, gerade im Rahmen sexueller Fragen, gibt uns hiervon eine Vorstellung. Die westlichen Gesellschaften haben also die christliche Sexualmoral hinter sich gelassen, jedoch nicht um sich sexuell zu befreien, sondern nur um die christliche Regulierung der Sexualität durch eine kulturmarxistische Regulierung zu ersetzen.

Galt also in den 1960ern noch das offene Zeigen homosexueller Handlungen als Erregung eines öffentlichen Ärgernisses, stellt heute umgekehrt das Leugnen, dass ein Mann, der sich chirurgisch zur „Frau“ hat umgestalten lassen, eine Frau wäre, eine strafbare Handlung dar.

Das heißt also, dass die Sexualität und die Art und Weise wie wir darüber denken heute genauso reguliert ist, wie sie es einmal war, nur dass eben andere Regularien gelten.

Dass nun diese neue Regulierung der Sexualität vielfach nach dem Dropdown Prinzip z. B. durch die WHO installiert wurde und dass hierdurch ein ganz neues Gesellschaftsmodell umgesetzt werden soll, indem absichtsvoll die traditionelle Familie in Westeuropa diskreditiert wurde, ist ein Thema, über das ihr in meinem Buch „Kulturmarxismus“ mehr erfahren könnt.

Benjamin Kaiser: Kulturmarxismus

 

[1] https://jungefreiheit.de/kultur/medien/2021/thiel-wdr-inhaftierung/ (Aufgerufen am 23.3.2022)

[2] Vgl.: Arnold Gehlen: Der Mensch. Seine Natur und seine Stellung in der Welt. Wiesbaden 1972. S. 31 ff.

[3] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/272820/das-sich-einem-stein-solt-erbarmet-haben/ (Aufgerufen am 22.3.2022)

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