Zentraler Aspekt des Kulturmarxismus ist die massenmediale Inszenierung sogenannter „Opfer“ des weißhäutigen, berufstätigen, heterosexuellen (und womöglich noch christlichen) Mannes. Aus Sicht der Kulturmarxisten ist der weißhäutige Mann für das Leid in dieser Welt verantwortlich. Mit Herbert Marcuse und der kritischen Theorie nahm dieses Narrativ der „Opfer“ seinen Anfang. Zu diesen gehören die heute hinlänglich bekannten und medial gefeierten Personengruppen: schwarzhäutige Menschen, Homosexuelle, Frauen, Transgendermenschen, Muslime und viele mehr. Immer werden sie als Opfer dargestellt, niemals als Täter. Immer sind sie die Verfolgten und Gejagten, niemals die Jäger.
Jeder der an dieser Inszenierung Kritik übt, wird verdammt und stigmatisiert: als homophob, islamophob, rassistisch, heterosexistisch und so weiter. Sollten all diese kleinen „bösen Wörter“ nicht helfen, folgt am Ende immer die sogenannte „Nazikeule“. Kritiker des kulturmarxistischen Opferkultes werden in allen Diskussionen, ob offen oder versteckt, am Ende immer als Nazis oder Faschisten bezeichnet.
So wird zum Beispiel Kritik an der Masseneinwanderung in die Sozialsysteme prinzipiell als „faschistisch“ abgetan. So äußerte sich der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wie folgt zu den Protesten gegen diese Politik:
„Wenn in Deutschland Hakenkreuzfahnen, Reichskriegsflaggen und Nazi-Symbole getragen werden…“[1]
Im angelsächsischen Kulturraum gab es zu diesem Phänomen in den 1990ern eine Parodie. In der BBC-Serie „The Young Ones“ spielte Rik Mayall einen Neuen Linken, der die ganze Zeit über nichts anderes tat, als jeden, der ihm nicht in den Kram passte, als „Faschisten“ zu beschimpfen.
Letztlich ist mit der sogenannten „Nazikeule“ aber auch schon die ganze verkürzte Argumentationskette der Kulturmarxisten erklärt. Anstelle auf konstruktive Kritik mit Sachargumenten zu antworten, ist die reflexartige Antwort immer die gleiche. Wer im gleichgeschalteten kulturmarxistischen Opferkult nicht mitmarschiert, der kann nur „Nazi“ sein.
[1] https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2018/chemnitz-bundespraesident-phantasiert-von-hakenkreuzfahnen/